Mit Witzen die Welt verändern? Comedy über Vorurteile, Diskriminierung und den „IS“
die Auseinandersetzung mit Islam und Islamfeindlichkeit sowie mit Islamismus und Salafismus ist zentraler Bestandteil einer präventiv wirksamen pädagogischen Praxis in Schule und Jugendarbeit. Darüber besteht mittlerweile ein breiter Konsens. Wie das aber gehen soll, ist den Fachkräften, die es am Ende richten sollen, oft noch unklar. Vor diesem Hintergrund bietet der Verein ufuq.de diverse Formate mit Hintergrundinformationen, Praxishinweisen und Materialien für die pädagogische Arbeit in Gruppen von muslimischen und nicht-muslimischen Jugendlichen an.
Wir möchten Sie gerne auf unsere neuen Filme und Materialien aufmerksam machen, die ufuq.de in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg produziert hat. Wenn Sie weitere Informationen benötigen oder Interesse an einem Interview/Gespräch mit einer der Autorinnen des Projektes haben, würden wir uns freuen.
Lachen über den „IS“?
Comedy ist bei vielen Jugendlichen populär und Lachen hilft gegen fast alles. Aber, gilt das auch für ernste Themen? Kann man Diskriminierungserfahrungen und Vorurteilen mit Witzen begegnen, sich über den „IS“ lustig machen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das neue Modul unseres Programms „Alternativen aufzeigen!“ Es besteht aus sieben kurzen Videos und passenden Übungen für die pädagogische Praxis. Vorgestellt werden Comedians mit „Migrationshintergrund“ und ihre Arbeit zu Themen wie Diskriminierungserfahrungen, Rassismus und den „IS“. Damit greifen die Videos Fragen auf, zu denen Jugendliche online oft vor allem Inhalte salafistischer Akteur_innen finden. Dabei sind die Filme keine „Counternarrative“ und erheben nicht den Anspruch, „die Welt zu erklären“ oder salafistische Weltbilder zu widerlegen. Vielmehr ermutigen sie Jugendliche, eigene Positionen zu entwickeln, andere Positionen hinterfragen und auch damit leben zu können, dass es auf manche Fragen keine einfachen Antworten gibt. Damit fördern sie die Urteils- und Handlungskompetenz und helfen ihnen auch, eigene Handlungsoptionen zu entwickeln. Muslimische wie nichtmuslimische Jugendliche sollen auf diese Weise für schwarz-weiße Welt- und Feindbilder sensibilisiert und empowert werden, die Gesellschaft, in der sie leben, mitzugestalten.
Das Projekt
Alternativen Aufzeigen ist ein fortlaufendes Projekt. Neben dem nun veröffentlichten Modul „Comedy“ steht bereits das Modul „Flucht“ bereit. Ebenfalls mit Videos und passenden Materialien für den Unterricht wird hier die Debatte um Flucht und Geflüchtete aufgegriffen. In den kommenden Monaten werden weitere Module zu aktuellen Themen entstehen. Die Videos wenden sich an Jugendliche ab der Klasse 5, machen die Vielfalt muslimischer Lebenswelten in Deutschland sichtbar, geben Denkanstöße und zeigen Alternativen zu einfachen Weltsichten auf. Ergänzt werden die Videos durch Lernmaterialien für die Nutzung im Unterricht. „Alternativen aufzeigen!“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Deniz Ünlü) mit ufuq.de (Nalan Yağci) und wird gefördert vom BMFSFJ im Programm „Demokratie leben!“.
Ufuq.de
Ufuq.de bemüht sich um Alternativen zu den aufgeregten Debatten um Parallelgesellschaften, „Dschihadreisende“ oder eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands. An der Schnittstelle von politischer Bildung, Pädagogik und Wissenschaft arbeiten wir zu den Themen Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus(prävention).
Wir würden uns freuen, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben. Wollen Sie über das Projekt berichten? Benötigen Sie weitere Informationen? Hätten Sie Interesse an einem Interview mit einer der Autorinnen des Projektes oder einem Vertreter oder Vertreterin von ufuq.de?