Im Religionspädagogischen Institut (RPI) in Loccum findet eine große Tagung zu Fragen gegenwärtiger Religionspädagogik im Kontext von Konfessionslosigkeit statt.
27. - 29. September 2018 im RPI Loccum
Religiöses Wissen ist heute nicht mehr selbstverständlich. Immer mehr Kinder wachsen auf, ohne jemals in Kontakt mit kirchlichen Traditionen zu kommen. Sie kennen weder eine Kirche von innen noch wissen sie über biblische Geschichten Bescheid. Viele Religionslehrkräfte werden damit täglich konfrontiert: Fragen sie nach der Weihnachtsgeschichte oder dem Vaterunser, besteht die Antwort vieler Schülerinnen und Schüler nur aus einem verlegenen Kopfschütteln.
Untersuchungen und Statistiken bestätigen diesen Eindruck: Immer weniger Menschen gehören noch einer Religionsgemeinschaft an oder verstehen sich selbst als religiös. Manchmal ist deshalb die Rede davon, dass ein Zeitalter der Konfessionslosigkeit angebrochen sei. Doch stimmt das eigentlich? Nicht jeder, der nicht zur Kirche geht, lehnt Religion ab und glaubt an gar nichts, sondern mancher steht religiösen Belangen auch gleichgültig gegenüber.
„Diese Entwicklungen haben wir in den letzten Jahren verstärkt beobachtet“, sagt PD Dr. Silke Leonhard, Rektorin des Religionspädagogischen Instituts (RPI) in Loccum. „Jetzt stellen wir uns der Frage, wie wir in unserer Arbeit darauf reagieren können. Welche Konzepte können wir anbieten, um im kirchlichen und schulischen Kontext mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die religiös noch nicht ʽsprachfähigʻ sind? Welche ʽKontaktzonenʻ mit Religion können wir aufbauen?“
Diesen Fragen widmet sich eine hochkarätig besetzte Tagung, die vom 27. bis 29. September 2018 unter dem Titel „Ich bin nicht religiös – ich bin normal – Religiöse Bildung heute“ im RPI in Loccum stattfindet. Drei ausgewiesene Experten haben ihre Beteiligung zugesagt: Prof. Dr. Michael Domsgen aus Halle/Saale, Prof. Dr. Bernd Schröder aus Göttingen und Prof. Dr. David Käbisch aus Frankfurt a.M. wollen mit den Tagungsgästen darüber ins Gespräch kommen, welche pädagogischen Herausforderungen aus diesen Beobachtungen zur gegenwärtigen religiösen Situation erwachsen. Zahlreiche Workshops, die das Dozierendenkollegium des RPI verantwortet, bieten ergänzend praktische Anregungen. Ein kulturelles Rahmenprogramm rundet die Tagung ab.
„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, zu dieser Tagung alle Interessierten aus Kirche und Schule einzuladen“, betont Silke Leonhard. „Denn wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, dass sich Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen und Berufen über solche zentralen Fragen austauschen. Ich persönlich bin deshalb schon sehr gespannt auf die Diskussionen.“
Es sind noch Plätze für diese Tagung frei; um Anmeldung über Ute Becker (E-Mail schreiben) wird gebeten.
Die Kosten für Teilnahme, Unterkunft und Verpflegung betragen 30 Euro.
Text: Dr. Michaela Veit-Engelmann, RPI Loccum
Kopfbild: Der Pelikan ist das Wahrzeichen des Religionspädagogischen Instituts in Loccum.