Rastede/Kr. Ammerland (epd, 8.03.2019).
Der Oldenburger Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker hat Religionslehrer aufgerufen, im Unterricht klare Stellung zu beziehen. Damit würden sie jungen Menschen helfen, selbst auch Stellung zu beziehen, sagte der evangelische Theologe am Freitag in einem Gottesdienst in Rastede, in dem 30 Religionslehrer aus ganz Niedersachsen ihre sogenannten Vokationsurkunden erhielten. Diese kirchliche Lehrerlaubnis ist die Voraussetzung dafür, evangelischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu erteilen.
Der Schulstreik für den Klimawandel sei ein gutes Beispiel für klare Positionen. "Die Schreckensvision einer Welt, die den Planeten Erde unbewohnbar macht für Mensch und Tier, ist jungen Menschen viel näher als unsereinem. Denn sie sind ja noch jung und haben ein Recht auf Zukunft", sagte der Oberkirchenrat. Die Lehrer müssten Wegbegleiter für die Kinder und Jugendlichen sein.
Die Vokationsurkunde ist in Niedersachsen Voraussetzung für den Religionsunterricht. Das Land hatte sich 2006 gegenüber den Kirchen verpflichtet, nur noch Lehrer mit dem Unterricht zu betrauen, die von ihrer Religionsgemeinschaft als geeignet anerkannt sind. Für den evangelischen Unterricht ist die Mitgliedschaft in einer evangelischen Kirche verpflichtend. Zusätzliche Prüfungen und Befragungen, etwa über die Lebensverhältnisse der Lehrkräfte, sind dabei nicht vorgesehen.