Das Jahresprogramm 2020 des Religionspädagogischen Instituts Loccum (RPI) mit mehr als 150 Veranstaltungen ist seit kurzem online zugänglich. Das Angebot des RPI, des Fort- und Weiterbildungsinstituts der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, richtet sich an alle, die beruflich mit Kindern und Jugendlichen über Fragen zu Religion und Glauben im Gespräch sind: Religionslehrer*innen aller Schulformen, Pastor*innen und andere religionspädagogisch Interessierte.
Die Gesellschaft in Deutschland wird immer pluraler. Sprechen die einen positiv von Vielfalt, empfinden andere ein Gefühl von Unübersichtlichkeit. Das wirkt sich auch auf den Religionsunterricht aus, der immer wieder von verschiedenen Seiten in Frage gestellt wird: Wieso braucht es überhaupt evangelischen, katholischen und islamischen Religionsunterricht? Täte es ein religionskundlicher Unterricht für alle nicht auch?
Das Jahresprogramm 2020 des RPI greift diese und andere Herausforderungen auf und widmet sich Themen religiöser Bildung in einem breit gefächerten Programm. So wird es im Herbst unter dem Titel „Respektvolle Vielfalt und starkes Miteinander“ eine Tagung geben, die das gesamte Kollegium gemeinsam verantwortet und die den Umgang mit Fanatismus und Demokratiefeindlichkeit in den Blick nimmt. „Gerade in diesen unübersichtlichen Zeiten ist es besonders notwendig, mit Kindern und Jugendlichen aus dem eigenen religiösen Erleben heraus über das zu sprechen, was uns unbedingt angeht und was ethisch wichtig ist“, sagt PD Dr. Silke Leonhard, Rektorin des Religionspädagogischen Instituts Loccum. „Dafür braucht es einen Unterricht, der Orientierung bietet, zu Positionierung verhilft und den Dialog mit anderen fördert.“
Spannend wird es außerdem, wenn es unter dem Titel „Keine Angst vorm Regenbogen“ um sexuelle Vielfalt im Kontext von Kirche und Schule geht. Genderfragen sollen inzwischen in allen Schulen Teil des Unterrichts sein. Diese Tagung zeigt Wege auf, wie das gelingen kann.
Interessante Akzente zum Thema (religiöses) Leben in der Pluralität setzen auch die einzelnen Arbeitsbereiche: So geht es bei Veranstaltungen in der Elementarpädagogik darum, wie Kita-Fachkräfte mit Kindern im Kindergartenalter religiöses Leben gestalten können. Wie Religionslehrkräfte der verschiedenen Schulformen mit ihren Schüler*innen wieder Kirchengebäude und kirchliches Leben entdecken können, danach fragt die Kirchenpädagogik. Fortbildungen aus verschiedenen Bereichen beschäftigen sich damit, wie evangelischer Religionsunterricht aussehen kann, wenn daran längst nicht mehr nur christliche Schüler*innen teilnehmen. Etliche Fachtagungen und Expertengespräche bereichern das Programm. Von besonderem Interesse sind immer auch die Tagungen für die Schulleitungen der verschiedenen Schulformen: Hier eröffnet das RPI die Möglichkeit, sich – u.a. auch mit Vertreter*innen des Kultusministeriums und der großen Kirchen – über aktuelle schulpolitische und religionspädagogische Fragen auszutauschen.
Das Jahresprogramm 2020 des RPI ist online abrufbar. Es wird außerdem mit der nächsten Ausgabe der RPI-Zeitschrift „Loccumer Pelikan“ versandt oder kann als Drucksache bestellt werden (E-Mail schreiben). Anmeldungen sind ab jetzt über Buttons auf der Homepage, unter (05766) 81 136 oder per Mail an Ute Becker (E-Mail schreiben).
Öffentlichkeitsarbeit des RPI
im November 2019