GENF (LWI) – Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Erzbischof Dr. Panti Filibus Musa, und Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge haben einen Brief an alle Mitgliedskirchen gesandt und ihnen Gebete, Unterstützung und Ermutigung bei der Bewältigung der Herausforderungen zugesagt, die durch die Ausbreitung des Coronavirus auf uns alle zukommen.
„Dies ist die Zeit, auf die anteilnehmende Gegenwart Gottes unter den Menschen zu vertrauen“, heißt es in dem Schreiben.
Mit einem Verweis auf die Bibelstelle in 2. Timotheus 1,7 (in der Herrnhuter Losungen die Tageslosung für den 10. März) forderten Junge und Musa alle Kirchenmitglieder auf, über die Bedeutung dieser Worte nachzudenken: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“
Den Alltag ändern, um das Virus zu bekämpfen
Der Aufruf zur Besonnenheit, heißt es weiter, gehe Hand in Hand mit der Aufforderung, seinen Nächsten zu lieben. „Liebe und Besonnenheit gehören zusammen, besonders in dieser Zeit.“ Indem wir Abstand zu unseren Mitmenschen halten und „Kontakte auf das Minimum beschränken, können wir unsere Liebe und Sorge für diejenigen zeigen, die am schutzbedürftigsten sind.“
In einigen Ländern werden weitere Restriktionen verordnet, so dass es nach Meinung der LWB-Leitung erforderlich sei, diese durch unterstützende Maßnahmen bei Zusammenkünften und Gottesdiensten zu begleiten. Ihr besonderes Lob gilt den asiatischen Mitgliedskirchen für ihr beispielhaftes Verhalten, und sie fordern alle anderen Kirchen auf, die erforderlichen Schritte zu unternehmen, um das Virus einzudämmen und besonders gefährdete Menschen zu schützen.
Erinnerung an andere Gesundheitsgefahren
In ihrem Brief vom 11. März schreiben Musa und Junge: „Wir sind frohen Mutes in dem Wissen, dass Gott uns niemals verlässt, selbst wenn dies die Erfahrung des Kreuzes bedeutet. Wir betrachten das Kreuz Christi als Zeichen unserer Stärke und Hoffnung.“
Junge und Musa raten allen Mitgliedskirchen, die Ratschläge der Gesundheitsbehörden ihrer Länder und auch die Anweisungen der Weltgesundheitsorganisation und anderer offizieller Stellen zu befolgen, damit keine falschen Informationen verbreitet werden.
Sie fordern weiterhin die Mitglieder aller Kirchen auf, füreinander zu beten und besonders diejenigen in ihre Gebete einzuschließen, die in den besonders stark von dem Virus betroffenen Gebieten leben. Im Umgang mit dieser neuen Herausforderung sollten wir schließlich ebenfalls an die Menschen denken, die jeden Tag mit anderen gesundheitlichen Risiken wie Dengue-Fieber, Malaria, HIV und Aids sowie anderen lebensbedrohenden Krankheiten konfrontiert werden.
„Angesichts der uns wieder bewusst werdenden Erkenntnis der Verletzlichkeit des menschlichen Lebens“, heißt es abschließend in dem Brief, „ist dies vielleicht die Gelegenheit, für unseren Nächsten zu beten und ihm einen liebenden Dienst zu erweisen.“