Der Abstand muss gewahrt bleiben. An einem Seminartisch sitzen Lena Sonnenburg und Gert Liebenehm-Degenhard sehr weit auseinander, noch tragen beide Mundschutz. Auf dem Tisch stehen ein Mikrofon und ein Stapel Bilderbücher, auf einer Flipchart Stichwörter. Sehen wird das alles später aber niemand, denn die beiden Dozent*innen des Religionspädagogischen Instituts Loccum (RPI) nehmen hier einen neuen Podcast auf – ein literarisches Duett.
In jeder neuen Folge des Podcasts unter dem Titel „Ich höre was, was du nicht siehst! – Der Bilderbuchpodcast mit Lena und Gert“ präsentieren die beiden Expert*innen zwei Bilderbücher für kleinere und größere und manchmal auch für ganz große Kinder. Lena Sonnenburg, Dozentin für den Bereich Grundschule, erklärt: „Mit dem Podcast wollen wir Lust auf Bücher machen, die uns gefallen, und damit Erzieher*innen und Lehrer*innen erreichen, die auf der Suche nach Materialien mit einer religionspädagogischen Dimension sind.“ Gert Liebenehm-Degenhard, am RPI Loccum zuständig für die Elementarpädagogik, ergänzt: „Die Bilderbuchwelt ist unglaublich vielfältig und anregend. Gerne helfen wir deshalb dabei, aus der Fülle auszuwählen!“ Da die Zielgruppe momentan noch nicht wieder nach Loccum kommen kann, kommt dieses neue Angebot eben zu jeder*m nach Hause.
Jeden Freitag soll eine neue Folge des Podcasts erscheinen und auf der Homepage des RPI abrufbar sein. Die Literaturgespräche dauern 15 Minuten und widmen sich Bilderbüchern zu einem bestimmten Thema. Los geht es am Freitag, 5. Juni, mit dem Thema Nacht, in Planung sind weitere Folgen zu den Themen Sommer, Farben, Kranksein und Gesundwerden oder Flucht.
„Ich bin begeistert, wie viel kreatives Potential das Kollegium des RPI beweist“, schwärmt die Rektorin, PD Dr. Silke Leonhard. „Unter dem Gebot körperlich-räumlicher Distanz stellen wir uns mit unseren Angeboten inhaltlich und methodisch auf veränderte Formate ein und wenden uns auf digitalen Wegen an unsere Zielgruppen!“
Zu diesen neuen Formaten zählen auch Seiten zum Thema „Konfi-Arbeit in der Corona-Krise“, die Andreas Behr, RPI-Dozent für Konfirmandenarbeit, ins Leben gerufen hat. „Dort biete ich Überlegungen, Hinweise und Anregungen zu unterschiedlichen Bereichen der Konfi-Arbeit“, erklärt Andreas Behr. „So gibt es Vorschläge für die Arbeit mit den Konfis, die dieses Jahr konfirmiert werden sollen und deren Konfirmation verschoben wurde. Ebenso finden sich Tipps für den Beginn der Arbeit mit neuen Kursen.“ Neben solchen allgemeinen Hinweisen stellt der Dozent konkrete Bausteine und Einheiten zur Verfügung. „Im Juni startet außerdem meine neue Reihe unter dem Titel ‚Tipp der Woche‘, in der es wöchentlich eine neue kleine Anregung geben wird“, lockt Behr die Interessierten. „Die Themen für die ersten beiden Tipps stehen schon fest: Poolnudeln und Gottesdienstportal.“
Auch wenn der Tagungsbetrieb unter den Bedingungen eines veränderten Hygienekonzepts mit Mindestabstand wieder starten wird, setzt das RPI weiterhin auf digitale Formate. „Wir verstehen das als zusätzlichen Service“, erläutert Silke Leonhard. „Wenn Distanzen eingehalten werden müssen, brauchen wir eine kluge Haltung dazu und gute Umgangsformen miteinander.“ So sind zum Beispiel die Vorträge der beiden RPI-Dozent*innen Lena Sonnenburg und Dietmar Peter zu den neuen Kerncurricula Evangelische Religion für Grundschule beziehungsweise Haupt-, Real- und Oberschulen auf der Homepage des RPI verfügbar und können dort jederzeit abgerufen werden. „Wir freuen uns natürlich darauf, bald wieder Tagungsgäste in unserem Haus begrüßen zu können“, sagt Leonhard. „Doch wir tun alles, um die Kolleg*innen in den Schulen und Gemeinden auch weiterhin auf andere Weise zu unterstützen!“ So wie mit dem neuen Podcast, der obendrein den beiden Bilderbuch-Kritiker*innen am Mikrofon richtig Spaß gemacht hat.
Text: Dr. Michaela Veit-Engelmann