Derzeit unternehmen die Schulen enorme Anstrengungen, einen angemessenen Schul- und Unterrichtsbetrieb zu gewährleisten. Dabei stellen die klassenübergreifenden Lerngruppen eine besondere Herausforderung dar. Das betrifft auch den Bereich der religiösen und ethischen Bildung und Erziehung.
In diesem Zusammenhang veröffentlicht die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) unter dem Titel „Religiöse Bildung bleibt unverzichtbar – Religionsunterricht in der Corona-Krise“ einen Text, der Schulverantwortliche und Lehrkräfte dazu ermutigt, die religiöse Bildung gerade auch in dieser schwierigen Situation wertzuschätzen und aufrecht zu erhalten. Diese fördere die Selbstreflexion sowie die existentielle Auseinandersetzung mit der Krise und stärke so die Resilienz der Schülerinnen und Schüler. Zugleich könne sie vor der Flucht in Irrationalismus und fundamentalistische Selbstabschottung schützen. Darum dürfe der Religionsunterricht gerade in der Krise nicht ausfallen. Um das zu gewährleisten, würden thematische Flexibilität, organisatorische Elastizität und digitale Aufgeschlossenheit gebraucht.
„Die bildungsbiografischen ebenso wie die sozialen und emotionalen Auswirkungen der gegenwärtigen Krisen auf die einzelnen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind noch in keiner Weise absehbar“, heißt es im Text. Kinder und Jugendliche würden die frühere Normalität vielfach vermissen und nicht wenige hätten erhebliche Schwierigkeiten, sich unter den bestehenden Corona-Bedingungen und den daraus resultierenden Unsicherheiten in der veränderten und aktuell instabilen Schulwirklichkeit zurechtzufinden. Über den Religionsunterricht hinaus könnten darum insbesondere Angebote der Schulseelsorge dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler in persönlichen und schulischen Notlagen zu begleiten.
Erarbeitet wurde der Text von Fachleuten aus der Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend, den Schulreferaten der Landeskirchen sowie deren religionspädagogischen Instituten. Er ist unter www.ekd.de/religionsunterricht_corona abrufbar. Fachliche Rückfragen beantwortet OKR Matthias.Otte@ekd.de, Tel: 0160 9044 7672.
Hannover, 4. Dezember 2020
Pressestelle der EKD