Maskenpflicht, geschlossene Geschäfte und Restaurants, Weihnachtsmärkte fallen aus, Treffen sind eingeschränkt, das Weihnachtsfest, wie wir es alle kennen, steht auf der Kippe. Dass die Corona- Pandemie uns vor besondere Herausforderungen stellt, unseren Alltag und unser Berufsleben dominiert und stark einschränkt, das wissen nicht nur die Erwachsenen.
Vor allem die Kinder spüren die Entbehrungen täglich: Können sie ihre Freunde nicht mehr so einfach treffen, fallen Hobbies, auch Sportveranstaltungen aus. „Dieses Jahr war wirklich nichts,“ stellen die Schüler*innen der sechsten Klassen einstimmig fest. „Aber immerhin haben wir uns alle in der Schule gesehen und waren dort zusammen. Wie das wohl anderen geht, die nicht in die Schule gehen können, die krank sind oder die verzichten müssen?“
Diese Sätze haben uns im sechsten Jahrgang nachdenklich gemacht und uns im wahrsten Sinne des Wortes bewegt: Was können wir tun für andere in einer Zeit, die bedrückt, die andere in unserer Gesellschaft vor noch größere Herausforderungen stellt, die eingeschränkte Kontakte haben, die ihre Familien vermissen oder die sich ganz besonders für unsere Gesellschaft einsetzen? Und so startete in den Klassen sechs das Projekt „Freude schenken (trotz Corona)“, bei dem die Schüler*innen jeder sechsten Klasse überlegen sollten, wem sie wie eine Freude machen könnten. Und wie sollte es an der Paul-Gerhardt-Schule anders sein? In Nullkommanix hatten die Kinder Ideen, gingen in Arbeitsgruppen zusammen und arbeiteten selbstständig ihre Überlegungen aus. So entstanden selbst gebastelte Jahreskalender, kleine Videos, eingespielte Schlagzeugstücke, Plakate mit motivierenden Sprüchen für den Tag, Geschenkboxen mit Leckereien, Weihnachtskarten, selbstbemalten Masken, Windlichter, Weihnachtskränze und noch vieles mehr für Kinderkrankenhäuser, Kinderheime, Altenheime, Harz-Weser-Werkstätten, Kindergärten und weitere Tageseinrichtungen.
Es wurde geplant, telefoniert, organisiert, geklebt, geschnitten, geschrieben, Übergaben der Produkte dokumentiert und Berichte zum Projekt verfasst.
Die Reaktion der Betriebe erfreute alle. Begeistert und dankbar wurden die Geschenke entgegengenommen. Auf diese Weise haben sich alle gegenseitig beschenkt und die grau empfundene Zeit der Pandemie erhellt: Die Schüler*innen ihre Lehrer*innen, da die Projektzeit Freude gemacht hat, die Lehrer*innen ihre Schüler*innen, weil sie sich von ihrer Begeisterung haben anstecken lassen, die Schüler*innen die Betriebe, da sie durch ihre Ideen Freude weitergegeben haben und die Betriebe die Schüler*innen, die durch ihre Freude uns Freude zurückgeschenkt haben. So strahlt die Paul-Gerhardt-Schule auch in grau empfundenen Zeiten!
Text: Hanna Holtemeyer