Hannover/Osnabrück (epd).
Die Kirchen in Niedersachsen beteiligen sich an einer bundesweiten Kampagne, die über die Beziehungen von Judentum und christlicher Religion informieren will. "Wir wollen mit der Kampagne dazu ermutigen, Vielfalt grundsätzlich als Bereicherung anzusehen", erklärten der evangelische Landesbischof Ralf Meister in Hannover und der Osnabrücker katholische Bischof Franz-Josef Bode am Donnerstag. "Es geht um einen respektvollen und würdigen Umgang der beiden Religionen miteinander. Als Christen haben wir hier noch viel nachzuholen."
Herzstück der Kampagne "#beziehungsweise: jüdisch und christlich - näher als du denkst" sind 13 Monatsplakate, die zwischen Januar 2021 und Januar 2022 in den Schaukästen von Kirchengemeinden, an den Schwarzen Brettern von Schulen aber auch auf Internetseiten und über soziale Medien veröffentlicht werden sollen. Die Plakate sollen unter anderem zeigen, dass gerade bei den kirchlichen Festen das Christentums im Judentum verwurzelt ist.
Jesus und seine Jünger seien Juden gewesen, hieß es weiter. Zudem solle die Kampagne anregen, die Beziehungen zwischen beiden Religionen im Alltag wahrzunehmen und den Blick auf die aktuell gelebte jüdische Praxis lenken. Gleichzeitig sei es das Ziel, einen Beitrag zur Bekämpfung des Antisemitismus zu leisten. Denn Hetze und Verschwörungsmythen und Übergriffe gegen jüdische Menschen nähmen weiter zu, auch in Niedersachsen.
An der Aktion beteiligen sich die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, die katholischen Bistümer in Niedersachsen und alle weiteren Kirchen und Gemeinden in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Niedersachsen. Die Idee zu der Kampagne entstand in der Evangelischen Kirche Berlin - Brandenburg - schlesische Oberlausitz (EKBO) und wurde von vielen Bistümern und Landeskirchen aufgegriffen. Sie sei ein ökumenischer Beitrag der Kirchen zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. (epd7106/07.01.21)