Ein neues digitales Fortbildungsformat des RPI Loccum
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Religionslehrerinnen und Religionslehrer,
im Mai dieses Jahres haben die evangelischen Kirchen und katholischen Bistümer die Initiative für einen gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht in Niedersachsen vorgestellt. Er knüpft an die über zwanzigjährige Erfolgsgeschichte des konfessionell - kooperativen Religionsunterrichts an. Möglich geworden ist diese Initiative durch den ökumenischen Dialog zwischen den katholischen Bistümern und evangelischen Kirchen, unter den Referentinnen und Referenten für Bildung und Schule und ganz wesentlich auch durch Ihre enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit an den Schulen.
Entscheidend im Rahmen dieser Initiative ist der nun begonnene breite Beratungsprozess, in den wir Sie bitten, Ihre Überlegungen und Erfahrungen einzubringen. Weiter werden daran viele unterschiedliche Expertinnen und Experten beteiligt sein: von den zuständigen Stellen beim Land Niedersachsen, Vertreterinnen und Vertreter der Aus-, Fort- und Weiterbildung und der Kirchen. Auch Schülerinnen und Schüler, Eltern, Schulleitungen und alle Interessierten werden ihre Fragen und Ideen einbringen können. Geplant sind zahlreiche Veranstaltungen und andere Möglichkeiten für Information, Austausch und Diskussion. Alle Informationen dazu finden Sie unter www.religionsunterricht-in-niedersachsen.de.
Wir sind überzeugt, dass wir mit der vorgestellten Initiative und Ihrer Expertise wichtige Schritte tun können, um die inhaltliche Qualität des Religionsunterrichts auch in Zukunft sicherzustellen, religiöse Bildung aus christlicher Perspektive durch Religionslehrerinnen und Religionslehrer an öffentlichen Schulen zu fördern und diese an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler auszurichten. Wir freuen uns sehr auf den Austausch dazu mit Ihnen.
Gerade in der Pandemie erleben wir sehr eindrücklich, wie wichtig es ist, dass wir an möglichst vielen Stellen eng zusammenarbeiten, um Kräfte zu bündeln und neue Initiativen auf den Weg zu bringen. Das betrifft die Ökumene, reicht aber noch darüber hinaus in unsere gesamte Gesellschaft hinein. In besonderer Weise betreffen die mittel- und langfristigen Auswirkungen der vergangenen eineinhalb Jahre Ihr Arbeitsfeld an den Schulen.
Der Umgang mit Hygienekonzepten, Unterricht in den verschiedenen Szenarien, Homeschooling und digitale Gestaltung des Unterrichts waren und sind herausfordernd. Die tiefgreifenden Veränderungen im persönlichen Lebensumfeld kommen hinzu, die Sie selbst genauso wie Ihre Schülerinnen und Schüler erleben. Diese Veränderungen werden nicht mit der Eindämmung der Pandemie wieder rückgängig gemacht, sondern sie werden unser Leben und Arbeiten dauerhaft bestimmen. Für Kinder und Jugendliche wird die Pandemie Folgen haben, die noch gar nicht absehbar sind.
Sie haben mit großem Einsatz daran gearbeitet, Ihren Schülerinnen und Schülern Begegnungen und Reflexion zu ermöglichen, gerade auch in den letzten Monaten vor den Sommerferien, in denen wieder mehr Präsenzunterricht im Klassenverband möglich gewesen ist. Für Ihr außergewöhnliches Engagement danken wir Ihnen sehr und haben großen Respekt davor.
Auch in der kommenden Zeit wird es für Sie eine große Aufgabe sein, Ihren Schülerinnen und Schülern wieder Begegnungen zu ermöglichen und ihnen Räume zu eröffnen, um über das zu sprechen, was jede und jeder während der Corona-Zeit erlebt hat, und nach Wegen zu suchen, um damit umzugehen. Die LernRäume, die an vielen Orten in Niedersachsen vor allem auch in evangelischer und katholischer Trägerschaft entstanden sind, können dafür ein Modell sein. Wir sind dankbar, dass für sie auch in der kommenden Zeit finanzielle Mittel von Land und Kirchen zur Verfügung stehen (www.kirche-schaft-lernraum.de).
„Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11,28). Diese biblische Einladung kann eine Überschrift für Ihre und auch für unsere Arbeit im neuen Schuljahr sein. Mit den kirchlichen Fortbildungs- und Weiterbildungsangeboten und Unterrichtsmaterialien möchten wir Sie darin unterstützen, Begegnungsräume für Ihre Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Gleichzeitig hoffen wir, dass gerade die Fortbildungen auch für Sie selbst Begegnungsräume sind, um die eigenen Erlebnisse zu reflektieren, durchzuatmen und neue Ideen und Kraft zu finden für sich selbst und die eigene Arbeit.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern Gottes Segen für das neue Schuljahr
Ihre
Thomas Adomeit, Dr. Susanne bei der Wieden, Dr. Franz-Josef Bode, Dr. Karl-Hinrich Manzke, Ralf Meister, Dr. Christoph Meyns, Wilfried Theising, Dr. Heiner Willmer