„Wie es begann und wohin es führte“
Ebenfalls aus Anlass des Anne-Frank-Tages besuchte die Selbsthilfegruppe der Elisabeth-Selbert-Schule zusammen mit Berufsschuldiakon Michael Frey das Konzentrationslager Mittelbau-Dora in Nordhausen in Thüringen - einschließlich einer begleiteten Besichtigung des Dokumentations- und Lernort Bückebergs /Emmerthal durch den Hamelner Historiker Bernd Gelderblom.
Fabian Thiemeyer, Gy20c an der Elisabeth-Selbert-Schule in Hameln, berichtet über den Tag:
Ein Mitarbeiter der Gedenkstätte zeigte uns das ehemalige KZ und erzählte uns vieles über die Geschichte, denn sehr spannend war auch, dass das KZ in der ehemaligen DDR auch als Platz für Hochzeiten gebraucht wurde und generell vieles in der Nachkriegszeit verwildert und umgebaut worden ist auf dem Gelände, eigentlich unvorstellbar für so einen schrecklichen Ort, denn es sah so friedlich aus. Wir bekamen auch die Möglichkeit das ehemalige Krematorium zu besichtigen, was ich sehr ergreifend fand.
Anschließend sahen wir uns den Stollen an. Es war ein mulmiges Gefühl diesen zu betreten, wenn man sich überlegt, wie grausam dort mit den Menschen umgegangen wurde und unter welchen Bedingungen die „Häftlinge“ dort damals leben mussten. Nachdem wir Teile des Stollens besichtigt hatten, standen wir dort und redeten über Ausgrenzung, bis es auf einmal ganz still wurde. Das war auf einer Seite echt unheimlich, aber auch ein schöner Moment auf eine besondere Art und Weise.
Anschließend reflektieren wir den Tag und überlegten, was wir für die Zukunft mitnehmen und wie sich unsere Sicht auf die Welt verändert hat. Mir ist dadurch bewusster geworden, dass so schreckliche Ereignisse immer wieder passieren können und dass Gut und Böse sich schwer voneinander trennen lassen. Deshalb müssen wir als Einzelne*r in einer Gesellschaft immer wieder darauf achten, dass Menschen nicht ausgegrenzt werden, aufgrund ihrer Herkunft oder irgendwelchen Merkmalen, denn es beginnt im Kleinen, damit sich solch schreckliche Zeiten wie die NS-Zeit nicht wiederholen können.
Wir sollten stolz auf die Diversität unserer Gesellschaft sein, denn jede*r ist ein wichtiger Teil dieser und sollte so auch wertgeschätzt werden, egal von wo man kommt, wie man aussieht, wen man liebt oder welcher Religion man angehört.