Hannover/Wolfsburg. Die Zahl der Kirchenmitglieder mag sinken, doch in einem wichtigen Bereich wächst die Evangelische Kirche: bei den Schulen. Das ist das Ergebnis einer EKD-weiten Studie. In den vergangenen Jahren ist vor allem die Zahl der Grundschulen gewachsen.
„Unsere Schulen haben einen sehr guten Ruf wegen ihrer innovativen Pädagogik“, sagte Gerd Brinkmann vom Evangelischen Schulwerk der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers dem Online-Portal evangelisch.de. „Die Eltern spüren, dass ihr Kind sehr gut wahrgenommen wird und die individuelle Entwicklung wichtig ist.“
Obwohl bisher nicht erforscht sei, welchen direkten Einfluss der Besuch einer evangelischen Schule auf die Kirchenmitgliedschaft hat, bestehe die Hoffnung, dass der Schulbesuch prägt, so Brinkmann. „Wir gehen davon aus, dass der Besuch einer evangelischen Schule Spuren hinterlässt. Wir hoffen, dass Andachten, Gottesdienste, Seelsorge und die besondere pädagogische Arbeit der Lehrkräfte positiv in Erinnerung bleiben.“
Ein konkretes Beispiel für die Vielfalt und die Beliebtheit sei die bilinguale evangelische Grundschule in Wolfsburg. Trotz einer Erweiterung könne die Schule nicht allen Bewerberinnen und Bewerbern einen Platz anbieten. „Die Schule ist schon jetzt die größte Grundschule in freier Trägerschaft in Niedersachsen“, sagt Brinkmann. Weil die Anmeldezahlen so hoch seien, wolle man künftig durchgängig vier Parallelklassen bilden. „Trotzdem können wir bei Anmeldungen zum Schuljahr 2024/25 fast einem Drittel der Bewerber keinen Schulplatz mehr anbieten, weil wir keine Raumkapazität mehr haben.“
Gegenüber der jüngsten EKD-Erhebung aus dem Jahr 2018 zeige sich eine Zunahme im Bereich der Grundschulen auf 206 im Jahr 2023, während es fünf Jahre zuvor deutschlandweit noch 196 gewesen seien, heißt es in der neuen „Statistik Evangelische Schulen in Deutschland“.
EMA