Hannover (epd). Evangelische Schulen sind nach Ansicht der früheren hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann trotz sinkender Verbundenheit mit den Kirchen wichtig. „Gerade in einer Zeit, in der es leicht ist, sich in seine eigene Bubble, online oder offline, zurückzuziehen, bieten evangelische Schulen eine Chance, es so zu machen wie Jesus und hinzusehen“, sagte Käßmann am Mittwoch in Hannover zum 30-jährigen Bestehen der Evangelischen Schulstiftung in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Die Schulen regten dazu an, sich eigenen Vorurteilen und blinden Flecken zu stellen, ins Gespräch zu kommen und zuzuhören, sagte die evangelische Theologin laut Manuskript bei der Jubiläumsfeier in der Marktkirche. Gegen den Trend würden die Schulen sogar wachsen. Mit der Förderung von über 160 Schulgründungen sowie mit Projekten und Preisen, an denen mehr als 200 Schulen beteiligt gewesen seien, habe sich die Stiftung um ein evangelisches Profil verdient gemacht, sagte Käßmann. Das gelte auch für Veranstaltungen, etwa zur Traumapädagogik oder zur Antisemitismuskritik.
Mit Filmbeiträgen, einer Modenschau und Musik waren auch rund 180 Schülerinnen und Schüler aus evangelischen Schulen in vielen Orten Deutschlands bei der Feier vertreten, wie die EKD mitteilte. Laut der Stiftung gibt es bundesweit rund 1.100 evangelische Schulen.
Die Evangelische Schulstiftung in der EKD stärkt bundesweit Schulen in evangelischer Trägerschaft und vernetzt Akteure aus der Bildungsarbeit. Sie fördert unter anderem Projekte zur Inklusion und zur Stärkung des evangelischen Profils. Entstanden ist die Stiftung 1994 aus dem Aufbau des Evangelischen Schulzentrums in Leipzig. Ursprünglich wurde sie ins Leben gerufen, um die Neugründung evangelischer Schulen in den neuen Bundesländern finanziell zu unterstützen.